Glashütte St. Vinzenz
Die Online-Karte für Radfahrer und Wanderer auf Outdooractive: https://www.outdooractive.com/de/route/mountainbike/lavamuend/mtb-17-glashuetten-trail-st.-vinzenz/807378433
St. Vinzenz war einst ein bedeutendes Zentrum der Glasherstellung in Europa. Gemeinsam mit umliegenden Orten wie Soboth und Eibiswald bildete es ein regionales Netzwerk mit 17 Glashütten. Die 1753 gegründete Glashütte St. Vinzenz stellte über 125 Jahre lang hochwertige Produkte her, darunter ab 1811 Spiegel für den kaiserlichen Hof. Ein Exemplar wurde 1851 auf der Weltausstellung in London ausgezeichnet. Die sogenannte Spiegelstraße verband den Ort mit wichtigen Handelszentren. 1878 wurde die Produktion eingestellt. Heute erinnert der “MTB 17 – Glashütten-Trail St. Vinzenz” an dieses industrielle Erbe.
Der Ort St. Vinzenz zählte einst zu den bedeutendsten Standorten der Glasherstellung in Europa. Gemeinsam mit der umliegenden Region – Soboth, Eibiswald und Stainz – bildete St. Vinzenz mit insgesamt 17 historisch nachgewiesenen Glashütten ein zentrales Zentrum der österreichischen Glasproduktion.
In ihrer Blütezeit fanden rund 700 Menschen in St. Vinzenz Arbeit – ein wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Impulsgeber von enormer Bedeutung. Die geografische Lage bot ideale Voraussetzungen für die Glasherstellung: Quarz, Kalk, Holz und Pottasche standen in unmittelbarer Nähe reichlich zur Verfügung.
Die Glashütte St. Vinzenz wurde im Jahr 1753 vom Stift St. Paul im Lavanttal gegründet und bestand über 125 Jahre lang – bis zur Einstellung der Produktion im Jahr 1878. Ab 1811 wurden dort hochwertige Spiegel gefertigt, die sogar bis an den kaiserlichen Hof geliefert wurden. 1845 erhielt der damalige Hüttendirektor offiziell den Titel „k.k. Hofspiegellieferant“. Ein über zwei Meter hoher Spiegel aus St. Vinzenz wurde 1851 auf der Weltausstellung in London ausgestellt und prämiert – ein eindrucksvolles Zeugnis der Qualität und des internationalen Renommees der Glashütte.
Die sogenannte Spiegelstraße, über die die fertigen Produkte abtransportiert wurden, war die wirtschaftliche Lebensader der Region. Sie verband St. Vinzenz mit zahlreichen Handelszentren wie Marburg (Maribor), Graz, Wien, Budapest und Köln. Diese Straße verlief in zwei Richtungen: einerseits von St. Vinzenz über das Koglereck und die Rosshütte entlang des südlichen Hühnerkogels hinunter nach Unterdrauburg (heute Dravograd), andererseits über den Höhenrücken oberhalb von St. Vinzenz weiter nach Lamprechtsberg und Ettendorf ins Lavanttal.
In den letzten Betriebsjahren wurden hauptsächlich Trinkgläser und Karaffen hergestellt. Die Produktion wurde 1878 eingestellt – bedingt durch steigende Transportkosten, zunehmende Konkurrenz, die Erschöpfung der umliegenden Buchen- und Mischwälder sowie eine Verlagerung der Nachfrage. Die abgelegene Lage auf über 1.000 Metern Seehöhe erschwerte den Transport von Rohstoffen und fertigen Produkten erheblich.
Heute erinnert der „MTB 17 – Glashütten-Trail St. Vinzenz“ an dieses bedeutende Kapitel der Industriegeschichte. Er ist durch eine Ideen durch die Gemeinden St. Georgen im Lavanttal und Lavamünd entstanden und wurde in Kooperation mit dem KSL Klopeinersee-Südkärnten-Lavanttal GmbH umgesetzt. Die Mountainbike-Strecke verläuft vom Koglereck über das Brettereck, Goßeck, die Brandlalm und die Lavamünder Alpe bis zur Gundisch Alpe – teilweise entlang der jahrhundertealten Spiegelstraße. Die Route ist ausschließlich vom 1. Mai bis 31. Oktober befahrbar.
Weitere Infos:
Öffentliches WC in 0,5km Entfernung vom Startpunkt der Tour beim Biker-Treff Kärntner Blick direkt an der B69.
Einkehrmöglichkeiten:
- Imbiss Kärntner Blick
- Harpfenstubn auf der Brandlalm (Ladestation für e-Bikes)
- Stiftshütte auf der Lavamünder Alpe
- Grundisch-Hütte auf der Gundisch-Alm
- (Nähe der Route: Steinberger Hütte auf der Steinerberger Alpe)
- (beim Stausee St. Vinzenz: Charly´s Hütte)
Wegbeschreibung
Der „MTB 17 – Glashütten-Trail St. Vinzenz“ führt mit einer Gesamtlänge von ca. 10 Kilometer vom Koglereck – Brettereck – Goßeck – Brandlalm – Lavamünder Alpe bis zur Gundisch Alpe und somit teilweise auf der jahrhundertealten Spiegelstraße. Die Strecke ist leicht befahrbar und führt teils durch Wälder und Almen. Am Koglereck ist ein Parkplatz für Autos vorhanden, von wo sie bequem die Tour beginnen können und er endet derzeit bei der Gundisch-Hütte. Die gleiche Strecke geht’s zurück zum Parkplatz am Koglereck. Geringe Höhenmeter.
Hinweis:
Von der Gundisch-Hütte führt ein Wanderweg zur Dreieckhütte (siehe Karte „St. Vinzenz Vinzenz(Soboth)-Gundischhütte-Dreieckhütte- St. Vinzenz) – nicht mit MTB befahrbar!
Von der Dreieckshütte besteht ein offizieller Moutainbikeweg Nr. 122 „ Stausee Soboth – Dreieckalm“ bis nach St. Vinzenz in der Marktgemeinde Lavamünd und zum Stausee St. Vinzenz.
Anfahrt
Für sportliche Fahrer und e-BIKE-Fahrer als Hinweis:
Sie kommen mit dem MTB 15 Lorenzenberger Rundtour Lavamünd entweder gegen den Uhrzeigersinn fahrend über den Lorenzenberg auf das Koglereck und können dann die MTB 17 Radtour starten. Oder Sie beginnen die Radtour MTB 15 im Ort Ettendorf im Uhrzeigersinn und fahren über Lamprechtsberg zum Ausgangspunkt der MTB 17-Tour am Parkplatz Koglereck. Im Ort Lavamünd gibt es mehrere e-Ladestationen mit zahlreichen Einkehrmöglichkeiten.
Für Anreise mit dem Auto:
Sie fahren über die B69 Südsteirische Grenzstraße bis zum Parkplatz Koglereck.
Von dort starten Sie die „Radtour MTB 17 – Glashütten-Trail St. Vinzenz“.